„Put a sock in it“ und 10 weitere großartige, englische Redewendungen

Eines meiner Lieblingsdinge an der englischen Sprache sind all die großartigen Ausdrücke, die sie enthält. Diese Ausdrücke neigen dazu, regional zu sein – gebräuchliche, britische Idiome können einen Amerikaner oder Australier genauso verwirren, wie einen Nicht-Muttersprachler. Und wenn Du den Satz vorher noch nie gehört hast, dann fragst Du Dich vielleicht, was in aller Welt Dein Gesprächspartner damit meinen könnte.

Sowohl für Nicht-Muttersprachler als auch für Übersetzer sind Redewendungen ein Albtraum. Die Freude, Redewendungen zu übersetzen, habe ich in einem anderen Blogartikel geteilt, den Du hier nachlesen kannst. Wenn man sie wortwörtlich übersetzt, ergeben Redewendungen oft überhaupt keinen Sinn. Man versteht diese wundervollen Wortschöpfungen nur, wenn man ihre wahre Bedeutung kennt.

Daher kommt hier, ohne viel Federlesen, eine praktische Anleitung. Und sie beginnt mit dem wunderbaren Ausdruck „put a sock in it“. Diese Anleitung erklärt auch die Bedeutung der folgenden 10 englischen Redewendungen:

  • Cutting off your nose to spite your face
  • Like talking to a brick wall
  • It cost an arm and a leg
  • Speak of the devil
  • Bob’s your uncle
  • Full of beans
  • Take the biscuit
  • Strike while the iron’s hot
  • Play it by ear
  • Driving me up the wall
  • Bite off more than you can chew
  • Blow your own trumpet

Großartige englische Redewendungen und ihre Bedeutung

Englische Redewendung: „Put a sock in it”
Wortwörtlich: „Stopf eine Socke hinein“, entspricht der deutschen Redewendung „Halt die Klappe.”

Ein großartiger Satz. Besonders, wenn man es mit jemandem zu tun hat, der einfach nicht aufhört, zu reden oder nervig laut ist. Die Redewendung bedeutet einfach „aufhören zu reden” oder „sich beruhigen”. Wenn ich diesen Satz sage, dann stelle ich mir vor, wie ich eine Socke in den Mund meines Gesprächspartners stopfe und male mir die blanke Verwirrung in seinem Gesicht aus.

Über den Ursprung von „put a sock in it” gibt es zwei Theorien: eine besagt, dass sich die Redensart auf Leute bezieht, die Socken in frühzeitige Grammofone steckten, um sie leiser zu stellen. Denn damals gab es keine Lautstärkeregler. Der wahrscheinlichere Ursprung dürften jedoch die Schützengräben im Ersten Weltkrieg sein. Soldaten verwendeten die Redensart oft neben „put a bung in it” (wortwörtlich: „Stopf einen Stöpsel hinein”) und „put a cork in it” (wortwörtlich: „Stopf einen Korken hinein”), wenn sie „shut up” („Halt die Klappe”) sagen wollten.


Englische Redewendung: „Cutting off your nose to spite your face”
Wortwörtlich: „Schneide deine Nase ab, um dein Gesicht zu ärgern”, entspricht der deutschen Redewendung „sich ins eigene Fleisch schneiden”

Ein weiterer, extrem ausdrucksstarker Satz, der häufig in Großbritannien verwendet wird. Ich liebe die bildliche Vorstellung davon, auch wenn sie ein bisschen brutal ist! Er bedeutet, auf eine Situation so überzogen zu reagieren, dass Du dir selbst mehr Schaden zufügst als der Person, an der Du Dich rächen möchtest. Sagen wir zum Beispiel, jemand hat Dir Tickets für deine Lieblingsband gekauft, doch am Vortag habt ihr einen kleinen Streit. Du sagst dann, dass Du jetzt nicht mehr auf das Konzert gehen möchtest. Damit schneidest du dir im Prinzip die Nase ab, um dein Gesicht zu ärgern. Leg einfach den Streit bei und genieße das Konzert Deiner Lieblingsband!

Die Ursprünge der Redewendung sind eher befremdlich. Sie findet ihren Ursprung im 12. Jahrhundert und könnte auf Legenden über Frauen basieren, die sich selbst entstellten, um ihre Jungfräulichkeit zu schützen. Eine besondere Legende dreht sich um die heilige Ebba, die offenbar im Jahr 867 n. Chr. allen Nonnen im Priorat Coldingham befahl, sich zu entstellen, um Wikinger-Räuber abzuschrecken, die aus Seeland und Uppsala herannahten. Durch die Entstellung sollte die Keuschheit der Nonnen bewahrt werden. Die heilige Ebba schnitt sich Nase und Oberlippe ab. Die anderen Nonnen taten es ihr gleich. Die Legende besagt, dass die Wikinger so angewidert waren, dass sie das ganze Priorat mitsamt den Nonnen niederbrannten. Kein guter Ausgang für die Nonnen.

Der andere mögliche Ursprung ist die mittelalterliche Praxis, die Nasen anderer als Strafe oder aus Rache abzuschneiden. Damals hat man jemandem die Nase abgeschnitten, um seinen Ärger auszudrücken. [aus Wikipedia]


Englische Redewendung: „Like talking to a brick wall”
Wortwörtlich: „Wie mit einer Backsteinmauer zu reden”, entspricht der deutschen Redewendung „Gegen eine Wand/Mauer reden.”

Hast Du jemals versucht, ein Gespräch mit jemandem zu führen und dabei bestenfalls ein leeres Gesicht als Antwort erhalten? Manche Leute hören nicht zu und manche verstehen einfach nicht, was ihnen gesagt wird. In beiden Fällen kannst Du das Gespräch als „wie mit einer Mauer sprechen” bezeichnen. Manchmal kann das wirklich befriedigender sein …

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Englische Redewendung: „It cost an arm and a leg”
Wortwörtlich: „Es kostet einen Arm und ein Bein.”, entspricht der deutschen Redewendung „ein Vermögen kosten.”

Nachdem ich die Ursprünge einiger anderer Redensarten in diesem Blog recherchiert habe, mache ich mir etwas Sorgen, wo dieser Kandidat hinführen wird. Es handelt sich aber um eine in Großbritannien gebräuchliche Redewendung. Die grundlegende Bedeutung? Dass etwas teuer ist.

„Did you buy that top in the end?” „No! It cost an arm and a leg!“
Jetzt zu den Ursprüngen …

Es handelt sich offenbar um eine amerikanische Redewendung, die nach dem Zweiten Weltkrieg geprägt wurde. Sie bezieht sich auf den hohen Preis, den Soldaten bezahlt haben, indem sie für ihr Land Gliedmaßen verloren haben.


Englische Redewendung: „Speak of the devil”
Wortwörtlich: „Vom Teufel sprechen”, entspricht der deutschen Redewendung „Wenn man vom Teufel spricht.”

Diese Redewendung kommt im täglichen Leben oft auf. Vielleicht sprichst Du gerade über jemanden und er oder sie taucht gerade auf, ruft Dich an oder schreibt Dir in genau diesem Moment eine Nachricht. Dann sagst Du „Wenn man vom Teufel spricht”. Laut Wikipedia, kann sie auch bei einem Thema verwendet werden, das schnell relevant wird, wie der Beginn des Regens oder ein Auto, das den Geist aufgibt. Wenn man die Redewendung in diesem Sinne verwendet, kann man sie als Alternative zum Ausdruck „tempting fate” („das Schicksal herausfordern”) sehen. Ich verwende sie allerdings nur, wenn ich mich auf Personen beziehe.

Der Ausdruck ist die Kurzform für die englische Redewendung „Speak of the devil and he doth appear!” („Wenn man vom Teufel spricht, dann ist er nicht weit.”)


Englische Redewendung: „Bob’s your uncle”
Wortwörtlich: „Bob ist Dein Onkel”, entspricht der deutschen Redewendung „und fertig ist der Lack”

Dieser Satz hat für mich eine persönliche Bedeutung und lässt mich jedes Mal lachen, denn Bob ist tatsächlich der Name meines Stiefvaters. Er ist das englische Äquivalent zu „et voila” und bedeutet „und die Sache ist erledigt/und fertig ist der Lack”.

Er geht zurück auf das Jahr 1887, in dem der konservative Premierminister Robert (oder Bob) Cecil seinen Neffen zum Chief Secretary to Ireland ernannt hat, sehr zur Verwunderung und Überraschung der meisten. Die landläufige Meinung war, dass seine Hauptqualifikation für das Amt darin bestand, dass Bob sein Onkel ist. Et voila!


Englische Redewendung: „Full of beans”
Wortwörtlich: „Voller Bohnen”, entspricht der deutschen Redewendung „aufgekratzt sein”

Dieser Satz wird häufig für Kinder, Haustiere und alle Personen verwendet, die sehr energiegeladen und enthusiastisch auftreten. „Full of beans” bedeutet einfach nur, dass jemand über sehr viel positive Energie verfügt. Die Ursprünge sind in diesem Fall recht selbsterklärend: In Bohnen steckt eine Menge Protein, die Dir viel Energie verleihen.


Englische Redewendung: „Take the biscuit”
Wortwörtlich: „Nimm den Keks”, entspricht der deutschen Redewendung „den Vogel abschießen”

„Well, that really takes the biscuit” ist ein großartiger Satz, wenn man etwas beschreiben möchte, das bemerkenswert ist, allerdings im negativen Sinn. Wenn Du Dich über jemanden beschwerst und die ärgerlichste oder lästigste Sache an ihnen beschreiben willst, dann eignet sich dieser Satz dafür hervorragend.

Angesichts der vielfältigen Bedeutung des Wortes „Keks” (wie hier besprochen), nehme ich an, dass diese Redewendung auf Großbritannien beschränkt ist. Wenn Du eine regionale Version von „take the biscuit” kennst, dann teile sie doch auf der Facebook-Seite von LEaF!

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Englische Redewendung: „Strike while the iron’s hot”
Wortwörtlich: „Schlag das Eisen solange es noch heiß ist”, entspricht der deutschen Redewendung „das Eisen schmieden, solange es heiß ist”

Eine weitere, geläufige und angenehm ausdrucksstarke Redewendung. Sogar so geläufig, dass ich sie erst vor ein paar Stunden benutzt habe. Wenn Du ein bisschen so bist wie ich und Deine Motivation, Energie und Inspiration kommt und geht, dann kann es eine Schlüsseltaktik für die Erledigung von Dingen sein, wenn Du das Eisen schmiedest, solange es noch heiß ist. Im Grunde bedeutet die Redewendung, dass Du eine Idee schnell verfolgen solltest, solange Du noch in Schwung bist.

Der Ausdruck geht auf die Hammer- oder Hufschmiede zurück, die das Eisen formen mussten, solange es noch heiß war. Denn war es einmal abgekühlt, hatten sie diese Gelegenheit verpasst. Eine Lektion fürs Leben.


Englische Redewendung: „Play it by ear”
Wortwörtlich „nach Gehör spielen”, entspricht der deutschen Redewendung „etwas spontan entscheiden/es darauf ankommen lassen”

Ein sehr vielseitiger und gebräuchlicher Ausdruck, der bedeutet, dass man abwarten und schauen soll, was passiert oder lieber improvisiert, als etwas vorauszuplanen.

„Are you going to get food when you are out?” „I’m not sure, I’ll play it by ear.“ – eine sehr häufe Konversation in unserem Haushalt …

Die Redewendung hat ihren Ursprung in der Welt der Musik. Musiker mussten sich, wenn sie aus dem Gedächtnis spielten, ihrer Ohren bedienen, um sicher zu sein, dass sie die Musik richtig spielten. Mit anderen Worten mussten sie „nach Gehör spielen”.


Englische Redewendung: „Driving me up the wall”
Wortwörtlich „Das treibt mich die Wand hoch.”, entspricht der deutschen Redewendung „Das treibt mich auf die Palme.”/„Da könnte ich die Wände hochgehen.”

Diese Redewendung ruft ein tolles Bild hervor. Man benutzt sie, um Wut oder starken Ärger über jemanden oder etwas auszudrücken: „Er bringt mich auf die Palme!” Der Ausdruck basiert auf der Idee, dass man eine Wand hochgehen muss, um einer Person oder Situation zu entfliehen. Die exakten Ursprünge sind jedoch nicht bekannt.


Englische Redewendung: „Bite off more than you can chew”
Wortwörtlich: „Du beißt mehr ab, als du kauen kannst.”, entspricht der deutschen Redewendung „den Mund zu voll nehmen”

Das ist eine tolle Redewendung für Leute, die zu viel Arbeit annehmen oder auf zu vielen Hochzeiten tanzen. „Beiß nicht mehr ab, als du kauen kannst“ sind geläufige Worte der Warnung, nicht zu viel zu tun und sich nicht zu überfordern.

Anscheinend stammt dieser Satz aus dem Amerika des 19. Jahrhunderts, als die Menschen noch Tabak gekaut haben. Er ist eine Warnung, nicht zu viel auf einmal in den Mund zu nehmen. Macht Sinn.


Englische Redewendung: „Blow your own trumpet”
Wortwörtlich: „Blas deine eigene Trompete”, entspricht der deutschen Redewendung „Eigenlob stinkt”.

Genau wie „mehr abbeißen, als man kauen kann”, wird diese Redewendung hauptsächlich negativ verwendet. „Hör auf, deine eigene Trompete zu blasen!” Sie ist eine tolle Antwort auf jemanden, der ständig selbstgefällig über seine Erfolge redet oder prahlt, wie toll er ist.

In unserer Familie ist sie so gängig, dass wir die Worte nicht mehr aussprechen. Wir mimen einfach nur eine Trompete, wenn jemand anfängt zu prahlen!

Die Ursprünge sind umstritten: sie könnten aus dem Mittelalter stammen, als wichtige Menschen (Männer, ist doch klar!) einen Herold hatten, um darüber zu erzählen, wie toll sie waren. Das begann immer damit, dass der Herold in ein Horn blies. Alternativ könnte es einfach daran liegen, dass Trompeten laut sind und jeder, der eine Trompete bläst, viel Aufmerksamkeit erregen wird!

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So, da hast Du es! Elf tolle englische Redewendungen und Sprichwörter, die in Großbritannien häufig genutzt werden. Deine Hausaufgabe: versuche, in den nächsten Tagen so viele wie möglich davon in alltäglichen Gesprächen zu benutzen! Lass uns mit einem Beitrag auf der Facebook-Seite von LEaF wissen, wie es bei Dir läuft. Und wenn Du mehr über tolle Sprüche oder über das Übersetzen von Redewendungen lesen möchtest, dann schau Dir den ultimativen Leitfaden zur Übersetzung von Redewendungen.

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[Bild von Gabrielle Henderson auf Unsplash]

Über die Autorin

Lucy LEaF blog 2018

Lucy

Lucy Pembayun, Gründerin des Übersetzungsbüros LEaF Translations und qualifiziertes Mitglied des Institute of Translation & Interpreting (MITI), ist Deutsch-Englisch-Übersetzerin mit über 14 Jahren Berufserfahrung. Am liebsten arbeitet sie für nachhaltig orientierte Unternehmen, die großen Wert auf hervorragende Übersetzungen legen. Spezialisiert ist Lucy auf die Übersetzung vom Deutschen ins Englische, und zwar von Websites, Blogposts, Broschüren und anderem Marketingmaterial.

Lucy studierte Germanistik an der Universität Edinburgh (MA mit Prädikat) und erhielt ein DAAD-Stipendium für ihr Master-Studium in Deutschland, das sie ebenfalls mit Auszeichnung abschloss. Während ihres Studiums in Deutschland wohnte sie in Bamberg, Fulda und Berlin. Heute lebt sie mit ihrem Ehemann, zwei Kindern und einem Labrador in York, Großbritannien.

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